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1. Mai 2017

Dritter Durchgang des Kontaktstudiums Migration und Flucht erfolgreich gestartet

Am Freitag, den 21.04.2017 startete der dritte Durchgang des Kontaktstudiums. Auch dieses Mal kommen die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bundesländern; den Schwerpunkt bilden Baden-Württemberg sowie Hessen. Die meisten Teilnehmenden arbeiten im Bereich der unabhängigen Sozial- und Verfahrensberatung, in der Ehrenamtskoordination oder als Sozialarbeiter/innen.

Dr. Daniel Beisel in der Diskussionsphase mit den Teilnehmenden

Thematisch stand am ersten Tag neben der Einführung und Vorstellung der Studieninhalte, die aktuelle rechtliche Situation von Geflüchteten im Fokus. Wie bekannt, erhalten die allermeisten Flüchtlinge von Seiten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nur noch einen subsidiären Schutz. Dagegen haben bereits rund 48.000 Betroffene geklagt. Dr. Daniel Beisel, Fachanwalt für Ausländerrecht erarbeitete mit den Teilnehmenden die rechtlichen Hintergründe der Entscheidungen sowie die möglichen Motive des BAMF heraus. Anhand von unterschiedlichen Fallbeispielen erarbeitete Dr. Beisel mit den Teilnehmenden verschiedene Beratungszugänge für die Praxis.

Einführung in die Thematik

Am zweiten Tag, Samstag, den 22.04.2017 widmete sich der Präsenzblock dem Thema der Einführung in die Migrationsgeschichte von Deutschland im 19. Und 20. Jahrhundert zu. Die Referentin Prof. Dr. Havva Engin zeichnete mit Hilfe filmischen und fotografischen Materials verschiedene Migrationswellen nach Deutschland. Im Anschluss wurden gemeinsam aktuelle Forschungsergebnisse zu Lebenslagen von Geflüchteten rezipiert.

Ulrike Hohmann während der Arbeitsphase

Die Teilnehmenden in der Übungsphase

Nach der Mittagspause stand das Thema Trauma und posttraumatische Belastungsstörungen im Mittelpunkt. Dieser Themenkomplex wird im Kontaktstudium von Frau Ulrike Hohmann abgedeckt. Sie führte mit einem theoretischen Exkurs in das Thema ein und erarbeitete gemeinsam mit den Teilnehmenden auf der Grundlage von authentischen Fallbeispiele Handlungsoptionen.

Asma Zarrug während des ersten Unterrichts

Engagierte Teilnehmende beim Arabischlernen

Auch im dritten Durchgang werden die Sprachkurse von Frau Asma Zarrug (Arabisch) und Herrn Ali Hosseini (Farsi) mit großem Engagement durchgeführt.

Herr Hosseini bespricht die Ausspracheregeln des Persischen

Einführung in die zentralen Regeln des persischen Schriftsystems

28. April 2017

Fünfter Präsenztermin des 2. Durchgangs erfolgreich absolviert

Am 24./25.03. 2017 fand der fünfte Präsenztermin der zweiten Kohorte des Kontaktstudium statt.

Der erste Präsenztag, Freitag, der 24.03.2017, widmete sich einer immer wichtiger werdenden Thematik, nämlich der Frage der Gewalt gegenüber Geflüchteten in Deutschland. Hierbei stand nicht nur der Aspekt von Übergriffen auf geflüchtete Menschen und auf Unterkünfte und Liegenschaften, in denen Geflüchtete untergebracht sind, im Zentrum, sondern auch die Gewalt, denen insbesondere Kinder und Frauen in den Unterkünften ausgesetzt sind.

Zu diesem brisanten Thema konnte Patrick Orf vom Diakonischen Werk Heidelberg als kompetenter Referent gewonnen werden. Herr Orf arbeitet in der Landeserstaufnahmeeinrichtung Patrick-Henry-Village (PHV) in Heidelberg in der Ehrenamtskoordination. Er berichtete von seinen einschlägigen Erfahrungen mit Geflüchteten im Rahmen der Erst-Registrierung und im Rahmen der Unterbringung, sowohl auf dem Gelände des PHV als auch dezentral. Herr Orfs verdeutlichte in seinem Workshop den Teilnehmenden die rechtlichen Rahmenbedingungen der Unterbringung und zeigte auf und verwies auf konkrete Schutz-Möglichkeiten von Kindern und Frauen in den Unterkünften. Im Praxisteil nutzten die Teilnehmenden die Chance, sich mit Herrn Orf über die eigenen diesbezüglichen Erfahrungen auszutauschen.

Patrick Orf bei seinem Vortrag

Patrick Orf erläutert sein Tätigkeitsfeld im PHV

Der Referent in der Diskussion mit den Teilnehmenden


Am Samstag, den 25.03.2017 stand das Thema der Religiösen Radikalisierung bei muslimischen Jugendlichen sowie Geflüchteten im Zentrum. Referentin dieses Blocks war Prof. Dr. Havva Engin, die in den Themenblock mit der Vorstellung amtlicher Daten und aktueller Forschungsergebnisse einführte. Im zweiten Teil lernten die Teilnehmenden Porträts von Jugendlichen kennen, welche sich radikalisiert haben. Im Anschluss erarbeiteten sie anhand realer Fallbeispiele verschiedene Handlungsmöglichkeiten für die Beratung von Eltern bzw. Familienmitgliedern.

Patrick Orf mit Havva Engin

Im dritten Teil stand die Radikalisierung von Geflüchteten im Mittelpunkt. Auf der Grundlage aktueller Berichte und Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden wurden mögliche neuralgische Zeitfenster für die Radikalisierung von Geflüchteten herausgearbeitet. Anschließend diskutierten die Teilnehmenden, ob und wenn ja, wie Radikalisierungsprozesse von Menschen erkannt werden können und welche diesbezüglichen Ansprechpartner und Organisationen existieren.

Auch an diesem Präsenzwochenende nahmen die Teilnehmenden erfolgreich an den angebotenen Sprachkursen Arabisch bzw. Farsi teil und vertieften ihre diesbezügliche Sprachpraxis.

5. März 2017

Film und Theater als gesellschaftliche Brenngläser – Die Fluchtthematik im Spiegel aktueller Produktionen


Einladung: Vortrag und Podiumsgespräch

„Film und Theater als gesellschaftliche Brenngläser – Die Fluchtthematik im Spiegel aktueller Produktionen“

Teilnehmende

Rike Holtz, Giorgi Abashishvili, Behrooz Karamizade, Aria Azizi, Miriam Steen, Alexandra Petkau, NUR film group - Kassel

Dr. Hubert Habig, [Ak.T]–heater Heidelberg

In den vergangenen zwei Jahren flohen über eine Million Menschen nach Deutschland, mit der Hoffnung auf ein sicheres und besseres Leben. Insbesondere die Fluchtwellen 2015 haben zu gesellschaftlichen Reaktionen geführt, die von der Realisierung einer „Willkommenskultur“ bis „Refugees not Welcome!“ reichten und die Berichterstattung dominierten. Auch Film und Theater widmen sich mit diversen Produktionen dem emotionalen Thema.

Die NUR film group aus Kassel wird ein Programm mit Kurzfilmen von Giorgi Abashishvili, Behrooz Karamizade und Aria Azizi zeigen und Dr. Hubert Habig, Theater-Regisseur aus Heidelberg,  Ausschnitte aus seiner aktuellen Produktion vorstellen. Die Teilnehmenden werden die Entstehungsgeschichten hinter ihren Produktionen erzählen und sich den Fragen des Publikums stellen.

Datum / Tarih: 16.03.2017
Uhrzeit / Saat: 14:30 – 18:00 Uhr
Ort/ Yer: AULA, PH Heidelberg, Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg

6. Februar 2017

Evaluationsergebnisse - Erster Durchgang des Kontaktstudiums Migration und Flucht

Am 27.01. und 28.01.2017 fanden die Abschlusscolloquien des ersten Durchgangs des Kontaktstudiums Migration und Flucht statt. Diese berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahme wird seit April 2016 an der Pädagogischen Hochschule in Verantwortung des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) erfolgreich angeboten. Die Abschlusspräsentationen der Teilnehmenden ließen deren Vielfältigkeit der Arbeits- und Tätigkeitsfelder erkennen. Dementsprechend standen bei den Präsentationen unterschiedliche Aspekte im Zentrum.

Die Abschlussevaluation mit den Teilnehmenden zeigte auf, dass diese auf unterschiedliche Art und Weise von den Inhalten des Kontaktstudiums profitiert haben. Bei einem Teil der Teilnehmenden ermöglichte die Weiterbildungsmaßnahme die Vertiefung bestehender Fachkenntnisse; ein anderer Teil nutzte die Möglichkeit, über das eigene Tätigkeitfeld hinaus institutionelle Kontakte zu knüpfen.

An der abschließenden Fragebogenerhebung beteiligten sich 20 Teilnehmende. Die Frage, ob durch die Kursteilnahme Veränderungen des bisherigen beruflichen Arbeits- und Tätigkeitsfeldes stattfanden, beantworteten 30% der Teilnehmenden positiv. So gaben 6 Personen an, durch das Kontaktstudium eine neue berufliche Tätigkeit im Bereich <Arbeit mit Flüchtlingen> gefunden zu haben, wie beispielsweise als Integrationsbeauftragte, Ehrenamtskoordinator/in, Sprachdozent oder als Streetworker. Anderen wurden im bisherigen Tätigkeitsfeld neue Zuständigkeiten im Kontext der Fluchtmigration zugetragen.

Die Leitung des Kontaktstudiums zieht nach dem Abschluss des ersten Durchgangs eine insgesamt erfolgreiche Bilanz; sie sieht sich in ihrer Haltung bestätigt, dass eine fundierte berufsbegleitende Qualifizierung im Bereich Fluchtmigration für eine Reihe von Arbeits- und Tätigkeitsfeldern neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet.

Der dritte Durchgang des Kontaktstudiums startet im April 2017. Aktuell werden Anmeldungen entgegen genommen; die Nachfrage ist ungebrochen hoch.

Für Fragen bezüglich des Kontaktstudiums stehen Prof. Dr. Havva Engin (engin@ph-heidelberg.de) und Dipl. Päd. Sylvia Selke (selke@ph-heidelberg.de) gerne zur Verfügung.

Kontaktstudium „Migration und Flucht“ – Anmeldung zum 3. Durchgang bis zum 31.03.2017

2. Februar 2017

Erster Durchgang des Kontaktstudiums Migration und Flucht mit dem Abschlusscolloquium erfolgreich abgeschlossen

Am 27.01. und 28.01.2017 fanden die Abschlusscolloquien des ersten Durchgangs des Kontaktstudiums statt. Alle Teilnehmenden, die an der Sprachprüfung Arabisch teilnahmen, bestanden diesen auch.

Die Abschlusspräsentationen ließen die Vielfältigkeit der Arbeits- und Tätigkeitsfelder der Teilnehmenden des ersten Durchgangs erkennen. Dementsprechend standen bei den Präsentationen unterschiedliche Aspekte im Zentrum.

Die Abschlussevaluation mit den Teilnehmenden zeigte auf, dass diese auf unterschiedliche Art und Weise von den Inhalten des Kontaktstudiums profitierten. Während Einigen die Teilnahme die Vertiefung bestehender Fachkenntnisse ermöglichte, gaben andere an, dass sie über das eigene Tätigkeitfeld hinaus institutionelle Kontakte knüpfen konnten. Einige Teilnehmende haben durch ihre Teilnahme am Kontaktstudium eine neue Tätigkeit gefunden bzw. ihnen wurden im bisherigen Arbeitsbereich weitere Zuständigkeiten übertragen.

Erster Durchgang des Colloquiums am Freitag, den 27.01.2017



Die Teilnehmenden während der Arabisch-Prüfung

Impressionen aus den Portfoliopräsentationen 
















Zweiter Durchgang des Colloquiums am Samstag, den 28.01.2017




Die Teilnehmenden während der Arabisch-Konversation

Impressionen aus den Portfoliopräsentationen














7. November 2016

Sechster Workshop-Termin Migration und Flucht

Am 21.10./22.10.2016 fand der sechste fünfte Präsenztermin des Kontaktstudiums Migration und Flucht statt.

Beide Workshoptage begannen mit dem Arabisch-Kurs; Dozentin Asma Zarrug erarbeitete mit den Teilnehmenden weitere kommunikative Sprachmuster, die in der Arbeit mit Geflüchteten zentrale Bedeutung tragen. Des Weiteren vertieften die Teilnehmenden ihre Kenntnisse hinsichtlich arabischer Schriftzeichen und damit dem Erlesen sehr kurzer Texte.



Im fachlichen Teil des Präsenzblocks standen neben juristische Fragen des Asylschutzes, auch Aspekte in der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen, d.h. Traumatisierungserfahrungen, im Zentrum.


Am Freitag, den 21.10.2016 beschäftigten sich die Teilnehmenden mit aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des juristischen Status von Geflüchteten. Thematisiert wurde die aktuell gängige Praxis in einigen Bundesländern, den Geflüchteten nicht mehr Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention zu erteilen, sondern ihnen lediglich subsidären Schutz zuzuerkennen.


Gegen diese neue Regelung haben in unterschiedlichen Bundesländern tausende Menschen geklagt. Herr Dr. Beisel, Jurist und Experte für Migrations- und Asylrecht, erarbeitete mit den Teilnehmenden entsprechende Fälle, die bei den Gerichten aktuell anhängig sind. In diesem Zusammenhang tauschten sich die Teilnehmenden auch über weitere juristische Optionen und Vorgehensweisen in den jeweiligen Bundesländern aus und diskutierten, wie Betroffene verständlich und zeitnah beraten werden können.

Am Samstag, den 22.10.2016 führte Referent Ugur Dincel zunächst in das Thema „Pädagogische Unterstützungs- und Interventionsmöglichkeiten bei traumatisierten Geflüchteten und Minderjährigen““ ein. Er veranschaulichte seine theoretischen Ausführungen am Beispiel konkreter anonymisierter Fälle aus seiner Beratungspraxis und sozialpädagogischen Arbeit.

Im zweiten Teil des Tages übten die Teilnehmenden mit Hilfe  verschiedener Rollenspiele unterschiedliche Handlungsoptionen für die pädagogische Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten ein, unter denen sich auch insbesondere Minderjährige in Obhut der Jugendämter befinden.